Beim Schreiben eines anderen Artikels ist mir etwas aufgefallen. Ich gendere nicht. Ich benutze er und sie. Und wenn ein Wort männlich ist, dann schreibe ich weiterhin von einem "er". Und andersherum. Ich liebe die deutsche Sprache und mir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn meine Berufsbezeichnung männlich ist oder ich als Kollege bezeichnet werde. Ich bin mir selbst genug.
So werde ich bspw. das Wort Indianer als Summe aller Stämme der nordamerikanischer Ureinwohner weiterhin benutzen.
Ich halte es mit dem Art. 2 & 3 GG. Für mich sind alle Menschen gleich.
Egal welchem Geschlecht sie sich nun zugehörig fühlen, welche sexuellen Neigungen sie haben. Solange sie sich damit nicht über die Bedürfnisse und den Willen anderer oder das Gesetz hinwegsetzen und alle Beteiligten volljährig sind. Ja, ich weiß, dass es das Turner und das Klinefelter Syndrom gibt. Und ich kann mir nicht mal im geringsten vorstellen, ob und welche Identitätsprobleme sich die Menschen mit diesen Syndromen ausgesetzt fühlen. Wenn sie denn welche haben.
Und auch diejenigen, die sich tatsächlich im falschen Körper fühlen.
Was ich allerdings nicht ändern kann, ist die Reaktion meines Unterbewusstseins.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Transgender. Ich weiß mit meinem Kopf genau, dass sie nun eine Frau ist. Aber ich kann nix dafür, dass mein Bauch die ganze Zeit schreit: Das ist ein Mann!
Kinder sind da noch viel intuitiver. Als mein Kind um die 4-5 Jahre alt war, fragte sie mich bei einem Spaziergang: Mama, ist die Marion (Name geändert) eine Frau oder ein Mann? Sie war offensichtlich verwirrt über die ganze Person und ihre Ausstrahlung, ohne aber den Menschen dahinter beleidigen zu wollen, da sie Marion mochte und Beleidigungen Kindern in diesem Alter natürlicherweise noch fremd ist.
Ich habe ihr dann gesagt, dass Marion eine Frau ist. Und dass es nunmal Frauen gibt, die wie Männer wirken. Und den Rest erkläre ich ihr dann in ca. 10 Jahren. Damit war sie zufrieden.
Womit ich wirklich ein Problem habe, ist, dass das Thema Geschlechtsumwandlung nun bereits bei der Sendung mit der Maus und im Kindergarten als normal angekommen ist.
Wozu?
Kinder erleben sich selbst nicht wie wir Erwachsenen. Sie folgen ihrer Intuition, nicht ihrem Kopf. Manche wollen mal für eine zeitlang ausprobieren, wie das denn ist, wenn man in die Rolle des anderen Geschlechts schlüpft. Manche fühlen sich darin dann angekommen, manchen ist das nach einer Weile genug des Ausprobierens. Sollten nicht wir als Erwachsene mit offenen Augen beobachten, zulassen und wenn sich ein Wechsel im Zugehörigkeitsgefühl dauerhaft zeigt, erst dann intervenieren? Gemeinsam mit dem Kind, wenn es Befürchtungen hat, um diese zu nehmen. In der Gruppe, dass es in Ordnung ist.
Sollten wir Erwachsene nicht für Kinder die Stabilität darstellen, die sie zum Wachsen benötigen?
Muss man wirklich eine ganze Generation in die Verwirrung schicken, nur weil die Eltern ein besonderes Kind haben wollen, wo vor 40-50 Jahren noch alles daran gesetzt wurde, dass dem nicht so ist? Ist es nicht das EGO der Eltern, der Erwachsenen, die die Kinder nach ihren Vorstellungen formen wollen und sie nun nicht mehr nur im Geist und ihrer Phantasie, sondern auch in ihrer körperlichen Unversehrtheit und ihrem Geschlecht anpassen wollen?
Dafür habe ich einen Begriff: Übergriffigkeit und Narzissmus
Und beides ist in jedem Fall ein absolutes NoGo bzw. möglicherweise behandlungsbedürftig!
Man sollte akzeptieren, dass man schon allein auf Grund der hormonellen Steuerung im Körper immer weibliche und männliche Anteile haben wird. Dass dies durch äußere, meist chemische und pharmazeutische Einflüsse noch verstärkt wird, ist ein anderes Thema.
Ich stehe dazu. Ich bin eine Frau und Mutter. Mit zwei X-Chromosomen. Von Geburt an. Und ich schäme mich auch nicht dafür. Ich schäme mich für diejenigen, die dies als gering erachten und sich selbst dadurch herabsetzen. Weil sie ein Problem damit haben, sich selbst zu akzeptieren.